Omegafreunde.de 2019
Auch im 57. Jahr ihrer Bandgeschichte sind die Altrocker von Omega nicht müde
geworden, das zu tun, was ihnen im Blut liegt. Neben etlichen Konzerten in ihrer
ungarischen Heimat ist die Band auch in diesem Jahr wieder zu einer kleinen
Indoor-Konzerttour nach Deutschland gekommen, wo sie eine ihrer wohl größten
und treuen ausländischen Fangemeinden hat. Am vorletzten Sept.-WE ging es am
20., 21., 22.09. von Annaberg Buchholz über Leipzig nach Erfurt.
So konnten wir am Samstagabend, den 21.09.2019 den Gig im “Haus Leipzig“
erleben, einer kleineren, sehr ansprechenden Konzerthalle in Kinosaalgröße mit
Wohlfühlatmosphäre in der Leipziger City, Im Vorfeld gab es Begegnungen mit alten
und neuen Fans und man konnte lange nicht gesehene Freunde mal wieder in den
Arm nehmen.
Mit etwas Verspätung begann die fast ausverkaufte Show. Nahezu 2 Stunden ohne
Unterbrechung wurde der Laden gerockt. Nach dem “Zarathustra-Intro“ und dem
“Babylon“-Opener und dem “Magischen weißen Stein (Varázslatos fehér ko)“ wurde
das ganze Omega Spectrum serviert: classic hard progressiv space melodic
balladesk und ein paar schnelle Rock´Roll Nummern, das meiste aus der
hochkreativen Phase der ´70er Jahre.
Frontmann János “Mecki“ Kóbor mit seiner starken Bühnenpräsenz und seiner
prägnanten Stimme, manchmal sanft und dann wieder mit voller Energie den Raum
durchschneidend, fegt auch heute immer noch wie ein Derwisch über die Bühne,
und das mit 76 Jahren. Das muß man sehen, um es glauben zu können und zu
staunen.
Das junge Background Paar w+m singt und tanzt ausgelassen und fröhlich im
Frontbereich mit. Die Stimmung auf der Bühne ist von Anfang an gut, der Kontakt
zum Publikum ist sofort da und die Menge ist im Handumdrehen eingegroovt. Tamás
Szekeres, der symphatische Gitarrero mit dem “Eruption-TShirt“ jongliert gekonnt
und lässig zwischen den Lead- und Rhythmus-Parts hin und her. Seine besondere
Stärke sind seine Soli, bei denen er genial virtuose Riffs auf den Saiten erzeugt. Als
Solokünstler hat er früher u.a. auch mega schnellen Metal gespielt. Die
bezaubernde Gitarristin Katy Zee liefert ein souveränes Bassfundament dazu. Katy
ist, noch vor Tamás, mit Abstand das jüngste Bandmitglied im Kreis der
altehrwürdigen Rocker.
Als eines der Urmitglieder hat László “Laci“ Benkő seit jeher für viele Werke von Omega
phantastische Klänge für Orgel und Synthesizer entwickelt.
Zusammen mit dem Keyborder der ungarischen Hardrocker “Edda“, den
die Band gern für ihre Touren ausleiht, stehen sie an den Bühnenflanken vor ihren
Boards und bauen zusammen mit dem ganzen Ensemble eine krasse Klangwelt auf.
Mit seinem ganz eigenen Stil hat Ferenc “Ciki“ Debreceni den Omegasound über die
vielen Jahre entscheidend mitgeprägt. Ihn würde man sogar aus 1000 Drummern
wiedererkennen. Sein Herzschlag ist Percussion. Selbst nach über 5 Jahrzehnten
hat der Kerl immer noch den Drive einer herannahenden “Taigatrommel“.
Fast schon Tradition als Zugabe ist die hymnische Ballade vom “Mädchen mit dem
Perlenhaar / Gyöngyhajú lány“, ein begeistertes Raunen geht durch den Saal. Das
zum Tanzen geradezu animierende “Petroleumlampa“ reißt dann auch den letzten
Fan vom Stuhl und schließt diese Hammer Show ab. Was war das wieder mal für
ein abgefahrener Rockzirkus? - Standing Ovations für eine der berühmtesten und
dienstältesten Rockbands aus Osteuropa!