22. + 23.07.2022 Berlin ÚJ BABYLON
Bericht: Omegafreund Rüdiger Schütz
Fotos: Omegafreund Peter Günther
Omegafreunde.de 2022
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ÚJ BABYLON (Neu Babylon), oder: Beginnt da schon eine neue Ära?
Am 22. und 23. Juli 2022 fanden im Hotel und Gasthof „Gémeskut Csárda“ (zu Deutsch:
„Zum Ziehbrunnen“) in Berlin-Mahlsdorf zwei Konzerte mit ungarischer Rockmusik statt.
Das erste wurde als „Hun-Ost-Rock-Classic“ auf dem Plakat angekündigt, das zweite warb
für die ungarische Band „Új Babylon“ und eine Omega-Tribute-Show (Omega Tribute Zenekar).
Damit war für uns Omegafreunde klar, dass hier eine neue Art von Konzertereignis
bevorstand, wie wir es uns vor zwei Jahren nie hätten träumen lassen. Nach den
„schrecklichen Jahren“, in denen nacheinander Benkö László (Laci), Mihály Tamas
(Misi) und Kóbor János (Mecky) starben, sollte dies für uns die erste Begegnung mit
Musikern sein, die nicht mehr „unsere Omegas“ waren, sondern neue, junge
Musiker, die vielleicht das Erbe der großen Band antreten könnten.
Am Freitag traten im ersten Konzert drei Mitglieder der Band „Új Babylon“ auf, die
Titel der Gruppen Edda, Republic, Piramis, LGT und Omega spielen würden.
Um 19.00 Uhr begannen im großen, sehr hübschen überdachten Biergarten des Hotels
József MÁRKOSI und Viktor MÁRÁTH (beide an den Keyboards) und der Sänger
Péter FARKAS ihr Programm, was zu einem Drittel aus Titeln der oben genannten
Bands und zu zwei Dritteln aus bekannten Omegasongs bestand.
Die Gäste konnten sich, währenddessen die drei Musiker um die Gunst der
Zuhörenden kämpften, den sehr schmackhaften und mit viel Liebe zubereiteten,
original ungarischen Speisen zuwenden. Die ersten drei Omegafreunde waren
schon am Freitag für dieses Konzert angereist und kämpften nun mit einigen laut
„quatschenden deutschen Zuhörerinnen und Zuhörern“, die anscheinend nur
gekommen waren, um zu testen, ob man bei mäßig lauter Musik, die Band durch
lautes Reden doch noch übertönen könnte.
Beide Konzerte wurden wohl laut „Insiderkreisen“ als eine Art Probelauf organisiert,
mit dem man den deutschen Markt für zukünftige Omega-Coverbands in
Deutschland testen wollte. Deshalb gab es auch keinen Eintrittspreis für alle Gäste,
die Gesamtkosten der beiden Konzertabende finanzierte man durch die zahlreichen
Getränke und Speisen, die von den deutschen Gästen und der kleinen Berliner
Ungarncommunity konsumiert wurden.
Am Sonnabend „drehte“ sich das Blatt, denn jetzt war die zwölfköpfige
Omegafreunde-Fangruppe am Start - fast alle in „Dienstkleidung“ erschienen - und
begann den Abend zu „rocken“. Denn kaum waren die ersten Töne der Omegamusik
erklungen, sprang der Funken über.
Die drei Musiker, welche schon am Freitag auftraten, wurden jetzt durch Balázs SPECKER (Gitarre),
Dániel KÁLMÁN (Bass) und Gábor DÖMÉNY am Schlagzeug ergänzt und begannen ein
begeisterndes und mitreisendes Konzert.
Die zwölf Omegafreunde trugen durch ihren lauten Beifall und begeisternd ansteckendes
rhythmisches Mitklatschen entscheidend dazu bei, dass die Band von Titel zu Titel euphorischer
und freier aufspielte.
Wenn auch der Sound im Biergarten einer Gaststätte und ohne besonderen tontechnischen
Aufwand dem Sound großer Omegakonzerte der Originalband vor Tausenden von Zuhörern
nicht standhalten kann, so musizierten hier sechs hochengagierte junge Männer.
Man merkte vom ersten Song an, dass echtes „Omegablut“ in ihren musikalischen Adern
floss. Da war kein Notenblatt notwendig, die kompliziertesten Gitarrenriffs, die
kunstvollsten Keyboardpassagen klangen wie bei den Originalen.
Beim Sänger Péter FARKAS erkannte man sofort, dass schon sehr viel Gestik und Mimik
seines großen Vorbilds Mecky an diesen erinnerte.
Kein Wunder, denn in den Gesprächen nach dem Konzert erfuhren wir, dass fast alle schon
mit 12 und 13 Jahren begannen, die großen Omegatitel einzuüben.
Gespielt wurden in zwei Blöcken zu je acht Titeln vor und nach einer Pause und fünf Zugaben.
Die Titelliste liest sich wie das Original von Omega aus den Jahren 2018 bis 2020.
Dem Autor, der als wohlverdienter Rentner mit 66 Jahren noch begann Trommeln
zu lernen, begeisterte am meisten der Auftritt des Schlagzeugers Gábor DÖMÉNY.
Hier war ein außergewöhnliches Talent zu beobachten, das in jeder Minute seines
Auftritts an Ciki erinnert. Schon Stunden vor dem Samstagkonzert schraubte und
bastelte er an seinem Schlagzeug, damit jedes Becken oder jede Trommel auch
perfekt klingen würde und putzte es fast zärtlich. Der Auftritt der Band wurde
maßgeblich durch sein großartiges Können geprägt. Da gelang jedes Zwischensolo
perfekt und auch die kompliziertesten 32tel-Taktpassagen meisterte er vor einem
immer mehr enthusiastisch klatschenden Publikum mit Bravour.
Uns Omegafreunden standen bei vielen Titeln die Tränen in den Augen. Zum einen
in der Erinnerung an eines der zahlreichen Konzerte, auf denen die drei viel zu früh
verstorbenen Omegamusiker noch spielen konnten und zum anderen, dass es fast
einem kleinen Wunder gleicht, wie die sechs jungen Ungarn wie selbstverständlich
das Erbe ihrer großen Vorbilder fortsetzten.
Wieder zu Hause angekommen, starteten wir natürlich die Internetsuche und
konnten erfahren, dass die Band schon mit Laci und Elefant in kleineren Clubs
gemeinsam aufgetreten ist. Und auch die Mitteilung, dass Lacis Sohn die Gruppe als
Manager betreut, lässt uns alle hoffen, dass da etwas gelungen scheint, worauf wir
Omegafreunde mit ein wenig Angst blicken, es uns aber gleichzeitig sehnsüchtig
wünschen:
Dass es jungen und hochtalentierten Musikern aus ihrem stolzen Heimatland
Ungarn rasch gelingen möge, in die großen Fußstapfen von OMEGA zu treten, um
die Tradition dieser gigantischen Musik ohne Bruch fortzusetzen!
Denn, ob die verbliebenen Musiker um Kati, Elefant, Ciki, und Tamas die Kraft
haben, wieder als die originale „OMEGA“ aufzutreten, würden wir uns natürlich alle
wünschen, wir wissen aber nicht, ob dies gelingen kann. Zu groß waren die
Schicksalsschläge der vergangenen Jahre. Und so lassen uns die Worte des
Sängers von Új Babylon am Ende des Konzerts doch sehr froh zurück: „Vielen Dank
an euch, und: wir kommen nächstes Jahr wieder!“
Das tun die Omegafreunde auf alle Fälle. Und noch mehr. Denn wir waren uns
eigentlich alle einig, dass das nächste Treffen der Omegafreunde in dieser tollen
Atmosphäre des Hotels und der Gasstätte in Berlin-Mahlsdorf im „Ziehbrunnen“
stattfinden könnte.
Und wenn dann der Termin des nächsten Treffens der Omegafreunde mit einem
weiteren Auftritt von Új Babylon zusammentreffen würde, wäre das toll.
Also, bleibt alle gesund und bis bald in der „Gémeskút Csárda“!