Omegafreunde.de 2009
1973 Melodie & Rhythmus
Wolfgang Martin
Das mit dem Firmenzeichen „Omega“ nicht nur Staubsauger gemeint sein können,
sondern auch eine der führenden Beatgruppen Europas hat sich mittlerweile
herumgesprochen. In der Tat sind die Omegas seit über 10 Jahren Favoriten
ungarischer Hitparaden.
Bei einem Berlin Bummel besuchten sie auch das beliebte Bowling – Zentrum in den
Rathaus – Passagen, denn eine sportliche Abwechslung ist ihnen immer
willkommen. Es war auch gar nicht so einfach, sie bei ihrem Spaß zu stören und
etwas über die Gruppe zu erfahren, aber schließlich gelang es doch:
Latzi, Michi, Elefant, Zicki und Mecky (das sind ihre Spitznamen) spielen in ihrer
heutigen Besetzung seit 1970 zusammen. In jenem Jahr kam es zu Unstimmigkeiten
in der „alten“ Gruppe. Der ehemalige Omega – Komponist Gabor Presser, heute
Leiter der Gruppe „Locomotiv – GT“, hatte seine eigenen Vorstellungen von
moderner Beatmusik. So war beispielsweise der Einsatz von Blasinstrumenten, u.a.
Saxophon, nicht mehr identisch mit dem eigentlichen Sound der Omegas, der
inzwischen international bekannt war. Presser verließ mit einem Freund die Band
und gründete LGT.
Die erste Single der „neuen“ Omegas „Untreue Freunde“ war trotz unterschiedlicher
Meinungen ein Volltreffer und belegte monatelang erste Plätze auf ungarischen
Schlagerlisten. Dieser Titel, der auch einer der Spitzenreiter in „Franks Beatkiste“
wurde, liegt bei Amiga in deutscher Fassung vor, und wer einmal genau auf den Text
hört, entdeckt darin die Geschichte jenes Jahres. Der Verlust ist überwunden und
das Quintett heute ein verschworenes Kollektiv.
Alle Omega – Titel entstehen in gemeinsamer Arbeit. Es gibt natürlich auch
Diskussionen über die Musik der Gruppe. Dem einen ist sie zu laut, dem anderen zu hart …
Fakt ist aber, das sie in vielen Ländern der Erde, bei Konzerttourneen, bei Festivals,
Fernsehauftritten und Plattenproduktionen Riesenerfolge haben.
Ihre Bilanz: Allein fünf LP und 16 Single in Ungarn, sowie Langspielplatten in
England, Frankreich, Japan und der DDR.
Ihre bisher größten Erfolge waren der vierte Platz beim Gruppenfestival auf Palma
de Mallorca (Spanien) unter härtester Konkurrenz und der dritte Preis beim
„International Popfestival in Tokyo 1970“. Dort stellten sie ihren größten Erfolgstitel,
das bei uns durch Frank Schöbel bekannte „Mädchen mit dem Perlenhaar“, erstmals
vor. Es folgten Gala Konzerte in fast ganz Europa.
Spätestens seit dem Gastspiel im Herbst 1972 in der Berliner Kongresshalle haben
sie auch in der DDR eine begeisterte Anhängerschar. Die Ankündigungen der
Omega – Konzerte lösten wahre Kassenstürme aus. Sie sind innerhalb von neun
Monaten viermal in unserer Republik gewesen und stellten im Verlauf zweier
ausgedehnter Tourneen (Dezember 72 / April – Mai 73) die Titel ihrer beiden
Erfolgsplatten „Elö Omega“ und „Omega 5“ vor.
Erstgenannte Live - LP wurde in Ungarn vergoldet und erreichte auch in der DDR
Rekordumsätze.
Für 1973 sind im Terminkalender der Gruppe ausgedehnte Tourneen nach Polen,
England, der BRD, wo sie auch eine LP produzieren werden, notiert.
Ein Wunsch der Omegas, einen abendfüllenden Spielfilm mit ihren Freunden vom
Illes – Ensembles sowie Zsuzsa Koncz, Sarolta Zalatnay und Kati Kovacs zu
produzieren, geht eventuell noch Ende diesen Jahres in Erfüllung. Das hängt
letztlich aber auch von der ungarischen Agentur „Interkonzert Budapest“ ab, die eine
koordinierte Terminplanung für die Gruppe vornimmt und alle organisatorischen
Fragen mit ausländischen Agenturen, Rundfunk - , Fernseh – und
Schallplattenanstalten regelt.
Zu den „X.“ Weltfestspielen werden wir Omega wieder in Berlin begrüßen können,
anschließend sind sie am Balaton zu hören, wo sie vor internationalen Touristen auftreten.