Lyrik - Deutsche Übersetzungen
Omegafreunde.de 2019
Idörablo
(Zeiträuber)
Komp. Omega
Text: Peter Sülyi / dt. Gabor Rinck
Seinen durchnässten Umhang besorgte mir der Himmel,
meine zerlumpten, zerschlissenen Schuh konnten kaum mit mir halten.
Im Dickicht der Nacht durchquerte ich das Feuer der glänzenden Sonne,
auf meinem Gesicht
trug ich mein perlmutt - farbenes Meer in die Welt.
Ein leichtes Boot flog mit mir, jetzt bin ich wieder hier.
Der Edelstein fiel ins Wasser, verlor sich in der Tiefe,
mein Samt ist ausgeblichen,
mein Silberspiegel gebrochen.
Der Sturm nahm mein Geld,
meinen zerbeulten Blechbecher
kaufte schließlich ein Bettler.
All meine Schätze sind dahin.
Ich konnte dir sonst nichts bringen.
Brachte Sonne und Sterne, schau auf meine Hände,
schau wie sie glänzen.
Sei auf der Hut,
der Zeiträuber ist heimlich unter uns.
In seinem Zauberumhang liegt er jetzt auf der Lauer,
wenn du am Büfett sitzt oder auf der Straße flanierst,
du merkst es nicht und bist plötzlich ein Jahr älter.
Der Zeiträuber sieht alles,
in seiner Hand die ganze Welt,
wir spüren seinen Blick,
aber niemand hat ihn je gesehen.
Er legt sich in die Mitte als Dritter,
steht auch da auf - wacht!
Er geht durch die Wände,
findet dich überall, er grinst hinter dem Pult,
schreibt Meldungen, haucht dich im Bus an.
Willst du ihn abschütteln?
Dann steh früh auf.
Im Innersten der Dinge leuchtet ein verstecktes Licht,
es gibt Hoffnung,
zeige es und öffne dein Fenster.
Sieh das Leben klar,
schau, ich zeige dir ein Haus.
Eigentlich kein Haus, Fenster nur,
hinter ihnen jemand der lächelt -
dieser Mensch dort - das bin ich.