29.09.2017 Halle (Deutschland)
Bericht / Fotos OF Roland
Omegafreunde.de 2017
Eine Reise durch viele Emotionen
Bald wird es losgehen. Sicherheitshalber vertilgen wir noch einen kleinen Imbiß
nebst einem Bier nur wenige Meter vom Steintor-Variete entfernt. Denn wer weiß
schon, ob wir an dem Abend noch etwas zu essen bekommen? Kurz darauf stürzen
wir uns in das Getümmel am Eingang. Der Blick geht in die Runde: sind noch
andere OFs anwesend? Doch wie es scheint, sind wir die Einzigen. Schade.
Wirklich? Wir werden sehen.
Kaum haben die Protagonisten von der Bühne Besitz genommen, legen sie auch
schon los wie die Feuerwehr! Gegenüber den beiden letzten Konzerten haben wir
den Eindruck, die älteren Mitglieder seien in einen Jungbrunnen gefallen. Es ist
schlicht ein Hammer, mit welcher Präsenz und mit welcher Wucht jeder einzelne
Song gespielt wird. Mecky ist besonders gut drauf, er macht sich über das sich
immer wieder lösende Keyboard von Laci lustig. Dieser Zustand wird den
Keyboarder bis zum Ende des Konzertes begleiten.
Irgendwann mischt sich ein anderes Gefühl in die Begeisterung ob der grandiosen
Performance. Laci wischt sich Tränen aus dem Gesicht, ringt nach Luft und
Fassung, schneuzt immer wieder in sein Halstuch. Und so schauen wir genauer hin,
was sich hinter dem Keyboard abspielt. Im Vergleich zu den letzten Konzerten hat
Laci körperlich enorm abgebaut. Und wenn wir seine Haare sehen sind wir fast
sicher, dass er Chemotherapie bekommt oder unter einer anderen, schweren
Krankheit leidet. Mehr als sonst sucht der den Blickkontakt zum Publikum, kann ihn
aber nie lange halten. Entweder ringt Laci um Fassung oder hat starke Schmerzen.
Immer wieder gehen die anderen zu ihm hin, streichen ihm über den Rücken oder
reden ein paar kurze Worte mit ihm. Und irgendwann, mitten in einem Song,
versammeln sich alle Gitarren nebst Mecky um Laci herum und spielen zu ihm hin.
Auf der Bühne gibt es heute Abend also durchaus mehrere emotionale Ebenen, uns
scheint fast, alle spielen Laci zu Ehren. Wie auch immer, die stehenden Ovationen
sind mehr als gerechtfertigt, das Publikum ist von
der Darbietung hingerissen. Und Laci? Er wirft Kußhände ins Publikum, fast sieht es
so aus als wolle er sich verabschieden. Wir für unseren Teil drücken ihm alle
Daumen. Es passt ins Bild, dass die Autogrammstunde ausfällt.
Immerhin kann sich Andreas nach und nach wieder etwas beruhigen - sein
Merchandising-Stand war vom Publikum arg ramponiert worden. Da ging ihm
zwischenzeitlich die Hutschnur hoch. Verständlich.
Und dann doch: auf dem Weg zum verdienten Bier treffen wir doch noch zwei OFs:
Antje und Rüdiger. Wir haben schön geplauscht und nachher keine Ahnung, wer
welches Bier bezahlt hatte.
Egal. Klasse, dass wir die beiden noch getroffen haben. Liebe Grüße an euch von
dieser Stelle!