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                      Überraschung: Omega 4.0 oder „Vissza  a gyökerekhez“ 
  Das Landsberger Omega-Konzert vom 3.September dieses Jahres hat uns alle in 
  vielfacher Hinsicht überrascht, ja eigentlich regelrecht überrumpelt. Das ist 
  ausschließlich positiv gemeint. Aber schön der Reihe nach erzählt. Da wäre zuerst 
  die interessante Vorgeschichte des Konzerts. Als der Termin im vergangenen Jahr 
  bekannt wurde, hieß es, dass es das allerletzte Konzert zum Omega-Oratórium mit 
  dem akademischen Orchester Halle-Wittenberg auf deutschem Boden sei. Dann 
  tauchten erste Plakat im Internet auf, wo man lesen konnte: „Special Guest: Stern 
  Meißen“. Da stellte sich die Omega-Fangemeinde schon die Frage, ob die 
  gemeinsam spielen werden oder ob Stern Meißen die „Vorband“ sein wird. In 
  Landsberg angekommen gab es zwei neue Überraschungen. Neben den Plakaten, 
  die Omega und Stern Meißen anpriesen, entdeckten wir eins mit der Aufschrift 
  „Special Guest: Maschine“. Wir schauten zwei, drei Mal genau hin und lasen 
  wirklich, dass dies am 3.September auf der Freilichtbühne Landsberg sein sollte. 
  Hier angekommen, lasen wir auf einem weiteren Plakat, dass auch noch der Silly-
  Gitarrist Uwe Hassbecker zum selben Zeitpunkt auftreten sollte. 
  Den ersten Teil des Konzerts bestritt Stern Meißen als Vorband. Das Programm 
  einer der ältesten ostdeutschen Kultbands war somit etwas kürzer als gewöhnlich. 
  Es war trotzdem ein Genuss, zu sehen und zu hören, dass es den Sternen gelungen 
  ist, mit Manuel SCHMID einen jungen, extrem talentierten Musiker zu gewinnen, der 
  innerhalb weniger Jahre nicht nur als neues Bandmitglied mitspielt, sondern immer 
  öfter die inhaltlichen und musikalischen Eckpunkte der Combo setzt. Da wäre der 
  Wunsch eines immer älter werdenden Ostrock-Fans genannt, dass es doch bitte 
  immer mehr Ost-Bands gelingen mögen, junge Leute einzugliedern, die die 
  Geschichte dieser Kultformationen weiterschreiben mögen. Karat und Karussell ist 
  dies ja auch gut gelungen.
  Und dann begann die Spannung zu steigen. In kurzer Zeit war die Bühne für Omega 
  umgerüstet, der Dirigent Michael Erben nahm mit seinen jungen Musikern vom 
  akademischen Orchester Halle-Wittenberg Platz und dies in fast dreifach größerer 
  Besetzung gegenüber den letzten Konzerten in Schwerin und Neubrandenburg. 
  Diejenigen, die aus den letzten Oratoriumskonzerten das getragene HAJNAL A 
  VÁROS FELETT zu Beginn erwarteten, trauten ihren Ohren und Augen nicht! Nach 
  dem Intro mit dem feurigen Radetzkymarsch startete die Band sofort mit 
  ÉLETFOGYTIG ROCK AND ROLL. 
  Und kaum war die Verwunderung überwunden, ging es schon mit BABYLON weiter. 
  Da war klar, dass hier wohl Omega 4.0 auftrat und das Motto jetzt „VISSZA A GYÖKEREKHEZ“ 
  (Zurück zu den Wurzeln) hieß!?  
  Vergleicht man die Titelliste von Schwerin / Neubrandenburg mit der von Landsberg 
  wird dies völlig klar (Siehe Tabelle). Nicht einmal die Hälfte der zuvor gespielten Titel 
  wurde jetzt intoniert. Lange nie in Konzerten von Omega gehörte Titel reihten sich 
  jetzt aneinander. 10.000 LEPES (Zehntausende Schritte) und RÉGVART 
  KEDVESEM (Meine lang erwartete Geliebte) sind nur zwei Beispiele davon. Und so 
  entwickelte sich ein super tolles Konzert, steigerte sich von Titel zu Titel und ließ die 
  Herzen aller anwesenden Omega-Fans immer höherschlagen. MECKY rockte wie 
  ein Jungspund ausgelassen über die Bühne. An manchen Gesten zum Publikum 
  ließ er aber auch erkennen, dass die rasante Titelfolge rhythmischer Songs ihm 
  manchmal die Luft zu nehmen drohte. CIKI trommelte wie losgelassen an seinen 
  Drums, die Titelauswahl kam seinem Instrument natürlich zugute, Tamas 
  SZEKERES schwelgte wie stets in tollen Gitarrensolis und LACY rockte wie 
  gewohnt an den Synthesizern. Kati SZÖLLÖSSY konnte wieder in zahlreichen Soli 
  ihr ungemein dynamisches Bassspiel unter Beweis stellen konnte. Und Albert FÖLDI 
  spielte den ruhigen und stets zuverlässigen Part des zweiten Spielers an den 
  verschiedenen Tasteninstrumenten. 
  Das akademische Orchester war sich seines letzten Auftritts bewusst und ergänzte 
  den Sound mit seiner lockeren, hervorragenden Spielweise. Den bereicherten bei 
  diesem Konzert in schöner Weise eine Sängerin und ein Backgroundsänger 
  zusätzlich. Das Finale des tollen Konzerts war dann identisch (KERESZÚT VÉGE) 
  mit den früheren.
  Auch wenn die Tonqualität an der ein oder anderen Stelle nicht so stimmte, die 
  Bässe mitunter stark in den Körpern der begeisterten Zuhörer vibrierten, Kati sich 
  das ein oder andere Mal etwas verspielte, man möge es auf die Situation – Open Air 
  schieben, dem Musikgenuss stellte das keinen Abbruch. Da waren sich auch im 
  Anschluss alle Fans einig: Live ist eben live. Das Orchester und selbst die beiden 
  Sänger konnten wir wiederum recht gut genießen, wir standen günstig auf der linken 
  Seite vor der Bühne.
  Nun stellte sich für viele die Frage, was war oder ist denn nun eigentlich mit dem 
  Special Guest Maschine und mit Uwe HASSBECKER? Die Auflösung folgte auf dem 
  Fuße und verbarg einige weitere Überraschungen in sich. Manche Besucher 
  wussten schon, dass ab 30. September die neue Solo-LP von Maschine mit dem 
  Titel „Neubeginner“ erscheinen soll. Wer sich schon mal das Label genauer 
  angeschaut hatte, ahnte, was jetzt in Landsberg kommen musste. Mecky und 
  Maschine überraschten so die übergroße Mehrheit der Konzertbesucher mit der 
  Nachricht, dass auf Maschines Solo-LP ein Titel mit Mecky gemeinsam 
  aufgenommen wurde. Und so trugen beide als erste Zugabe das nach klassischer 
  Birr-Manier komponierte und gesungene „DER GROSSE MAGNET“ vor.
  Und dann folgte die nächste faustdicke Überraschung: Mecky berichtete, dass er auf 
  Maschines LP in Deutsch singt und nun Maschine hier in Landsberg auf Ungarisch 
  singen müsse. Dieter Birr kramte nun aus seiner obligatorischen Lederjacke einen 
  Zettel heraus, der in selbst kreierter Lautumschrift den Refrain von GYÖNGYHAJÙ 
  LÁNY enthielt.
  Und so sang man abwechseln in Ungarisch und den deutschen Text von Dieter 
  Schneider (Schreib‘ es mir in den Sand) in der Fassung von Frank Schöbel. Bei 
  beiden Titeln spielte Uwe Hassbecker in seiner besonderen Spielweise die Gitarre. 
  Die Überraschung war gelungen! Das völlig begeisterte Publikum erklatschte sich 
  nach diesem tollen Konzert noch zwei weitere Zugaben: Das lange nicht gespielte 
  LÉNA (Russischer Winter) und die PETRÓLUEM LÁMPA.
  Am Konzertende fanden wir in der aufgekratzten Gruppe der Omegafreunde die 
  Einschätzung zutreffend, dass da wohl Omega 4.0 zu hören gewesen sei und / oder 
  zu den eigenen Wurzeln zurückgefunden hatte. Im Konzert war deutlich zu spüren, 
  dass die Band die schnellen, rhythmischen und dynamischen Titel von früheren LP 
  wieder sehr gerne spielt (das Orchester übrigens auch!). Die Zeit der Rhapsodie und 
  des Oratóriums war ein spannendes, an klassischer Musik angelegtes Kapitel in der 
  Bandgeschichte (Omega 3.0), die nur wenige Bands weltweit mit solch 
  kompositorischer Meisterschaft und großer Kreativität gemeistert haben. Uns völlig 
  begeisterten Omegafans sei es an dieser Stelle zum Schluss gestattet, noch einen 
  Wunsch zu äußern: Omega spielt wie viele andere Gruppen ihre Konzerte fast 
  immer ohne Titelansagen oder Zwischeninformationen. Es wäre toll, wenn zwischen 
  den Songs von Mecky (der ja hervorragend Deutsch spricht, wie übrigens auch Lazy 
  und Ciki) die eine oder andere Ansage/Information zu den Titeln gemacht würde. Da 
  gäbe es so tolle Geschichten zu den Songs, zu den LP oder anderes zu erzählen, 
  was vieles aus den Bandgeschichte erklären uns alle sehr interessieren würde.
  Für das Jahresende 2016 – so verdichten sich die „Omegagerüchte“ – ist eine neue 
  CD/LP angekündigt. Die Spannung der Fangemeinde steigt von Woche zu Woche, 
  was da wohl im Studio entstanden ist. Oder gibt es da eine weitere Überraschung?
  *(Back to the roots oder „Zurück zu den Wurzeln“)
                                 
                                                                                                    
   
 
 
   Omegafreunde.de 2016
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 